Hochtourenkurs 1.Teil – Ötztaler Alpen

VorschauDie Wettervorhersage fürs Wochenende war grausig: Temperaturen zwischen 0-10 °C dazu Dauerregen bzw. Schneefall oberhalb von 2500m. Was soll man machen, der Termin für den, von Rainer Pietzsch bei der Sektion Nürnberg angebotenen Hochtourenkurs war schon lange festgelegt, also los Richtung Berge!
Am späten Freitagnachmittag kamen Tobi Handke, Jana und ich am Parklpatz in Mittelberg am Ende des Pitztals an. Von hier aus schleppten wir uns gut 2 ½ Stunden durch strömenden Regen und dichten Nebel die 700hm und 8km zum Taschachhaus hinauf. Völlig durchnässt betraten wir die Hütte und gesellten uns zu dem Rest der Gruppe. Nach einer kleinen Stärkung bezogen wir einen der hütteneigenen, nagelneu renovierten, hochmodernen Seminarräume um dort den Abend mit Kennen lernen und Theorie zu verbringen. Später bezogen wir unsere Lager.

Angesichts des schlechten Wetters verbrachten wir den Morgen noch mal mit viel Materialkunde und Theorie im Seminarraum. Gegen Mittag lichtete sich der Nebel etwas und wir machten uns auf den Weg zum Taschachferner. Unser Kursleiter erzählte uns, dass man vor wenigen Jahren 20 Minuten von der Hütte zum Gletscher benötigte, mittlerweile sind es schon 45 Minuten, bis man das Eis betreten darf. Wir vergnügten uns jedoch zunächst in einem Firnhang am Rand des Ferners. Der recht weiche Schnee bot gute Bedingungen um verschiedene Gehtechniken im Auf- und Abstieg, sowie Bremstechniken und T-Anker legen ausführlich zu üben. Nachdem sich alle Kursteilnehmer unzählige Male den Hang herunter gestürtzt hatten und völlig durchnässt waren, machten wir uns auf dem Weg zurück zur Hütte. Dort gab es nach dem Abendessen nochmals eine lange Theorieeinheit, außerdem machten wir Trockenübungen zur Spaltenbergung. Ziemlich müde vom Bier und der Theorie gings gegen 23 Uhr ins Bett.

Dieser Morgen setzte in Sachen Wetter noch eins oben drauf! Schon aus dem Schlafsack sah das Grau vor dem Fenster nicht sehr einladend aus. Wer es dennoch wagte, einen morgendlichen Blick aus dem Fenster zu werfen, wurde von fröhlichen Eiszapfen an der Dachrinne, dichtem Nebel und leichtem Schneetreiben begrüßt. Na sauber, die Kaltfront war da! Also schön gemütlich frühstücken und wieder in den Seminarraum. Kurz darauf stapften wir zwischen vereisten Gräsern im Nebel zum Gletscher rauf.

Heute teilten wir uns in zwei Gruppen auf und übten das Gehen mit Steigeisen sowie in der Seilschaft. Vom Gehen mit Steigeisen auf Felsen, übers steilere Gelände im Gletscherbruch bis zum Hüpfen über Spalten war für jeden was dabei.

Leider standen wir etwas unter Zeitdruck und mussten schon bald zurück zum Taschachhaus. Nach einer kurzen Stärkung stiegen wir zum Parkplatz ab. Im Nieselregen fuhren wir dann zurück nach Nürnberg.

Trotz des schlechten Wetters ein sehr gelungener Kurs von Rainer und Christian, von dem man einiges an theoretischen und praktischen Inhalten mit nach Hause nehmen konnte und auch der Spass kam nicht zu kurz.

Bleibt zu hoffen, dass Petrus beim zweiten Kursteil besser gestimmt ist!

Beni Köstler Juni 2009

Eisgras Eiszapfen El cheffe Gletscherzustieg Seilschaft Spaltensprung Taschachferner

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