Rumänienbericht 2005

bericht1Buna Ziua
Diese beiden Wörter hörten wir sehr oft. Auf unserer dreiwöchigen Reise durch das Land der Schlaglöcher und Bären wurden wir von nahezu jedem auf diese Weise freundlich begrüßt.

Aller Anfang ist schwer:

Rumänien? Alpenverein? Was sollen wir dort? Genau das haben wir uns gefragt, als zwei JUMAs uns ihren Plan erläuterten. Sie wollten mit dem Rad nach Rumänien fahren und dort eine Jugendfahrt mit uns gestalten. Nach kurzem Zögern waren schon total begeistert. Von der Idee. Kletter- und Wandermöglichkeiten sollte es dort in Hülle und Fülle geben. Diese Behauptung wurde uns in der Planung ziemlich schnell bestätigt. Es fiel uns sehr schwer sich auf nur drei Gebiete zu beschränken. Letztendlich fingen wir mit detaillierten Planungen für das Padis- und Retezatgebirge sowie der Cheile Turzii (Turda klamm) an. Wir nahmen sogar Kontakt mit ein paar rumänischen, bergbegeisterten Jugendlichen auf mit denen wir uns dort treffen wollten. Nach sechsmonatiger Intensivvorbereitung fuhren wir endlich los.

Regenkunde im Padisgebirge

Nach 12-stündiger Fahrt merkten unsere Hintern und auch die Stoßdämpfer des Jugendbusses, dass es nicht mehr weit sein konnte. Wir waren auf den berühmtberüchtigten rumänischen Strassen angekommen. Auf einem Zeltplatz in Arieseni erwarteten uns die beiden JUMAs mit Stärkung für die nächsten Tage. Denn schon am nächsten Tag brachen wir auf ins Padis. Über sanfte Hügel, dichten Wäldern und saftigen Wiesen sollte es die nächsten vier Tage gehen. Auf der Liste der Highlights standen jede Menge Höhlen und Dolinen, darunter auch die Cetatile Ponorului, die Höhle mit dem größten Eingang Europas (70m). Nach wenigen Stunden erfuhren wir, was uns die nächsten Tage begleiten würde: Regen … Nieselregen, Platzregen, Hagelregen, starker Regen, schwacher Regen, Regen von der Seite und manchmal auch Regen von unten….. echt zum aufREGEN!! Zum Glück kam immerhin ab und zu die Sonne raus und erlaubte uns einen schönen Ausblick ins Padis. Doch mit verrückten Wettbewerben wie Teabagging und Immodiumwettessen hielten wir uns bei Laune. So wetteten wir auch, dass es einen Tag mal nicht regnen würde. Und so geschah es auch. Zumindest den letzten Tag konnten wir dann genießen. Bevor wir weiter zum Klettern fuhren, besichtigten wir noch eine Eishöhle.

Felsen, Flut und Wäschewaschen

Noch am selben Tag führte uns der Weg ins rumänische Klettereldorado: die Cheile Turzii, eine beeindruckende Schlucht, in der man bis zu hundert Meter hohe Routen klettern kann. Hier trafen wir auch unsere rumänischen Austauschmariechen. Wir als bühlerhakenverwöhnte Franken fanden die Absicherungen zwar etwas rostig, doch bevor wir das richtig austesten konnten, machte uns das Wetter wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Angefangen vom leichten Nieselregen, bis hin zu einer heftigen Überschwemmung, die uns zu einer Nacht und Nebel Zeltumsetzaktion zwang, gab es alles. Nur zwei anschließende Tage perfekten Kletterwetters konnten die Gruppenmoral aus dem Keller holen. Unter blauem Himmel durften wir und unsere neuen Freunde endlich besten rumänischen Kalk genießen. Einfach traumhaft.

Carboloading und Kultur

Nach all den Strapazen, gönnten wir uns drei Tage Entspannung für Körper und Geist in der Kulturmetropole Hermannstadt. Kühlschrank, Klo, Kaffee und Körperkultur waren nun keine Fremdwörter mehr. Ganz ohne Abenteuer konnten wir aber nicht leben und gingen rumänische Pizza essen. Ein Gottesdienstbesuch und eine Stadtrundführung rundeten diese Etappe ab.

Gipfelglück im Retezat

Der Wetterbericht versprach uns endlich Besserung und so starteten wir voller Elan ins Retezatgebirge. Nach zwei Tagen Aufstieg richteten wir auf über 2000m unser Basiscamp ein. Jetzt hieß es: Alpinklettern, Bouldern, Wandern, Baden und einfach mal nur Nixtun bei Sonnenschein und wunderschöner Aussicht. Warme Jacken, Mützen, Handschuhe und Skiunterwäsche waren für die bitterkalten und sternenklaren Nächte allerdings unerlässlich! Somit wurde auch der letzte Teil der Rumänienexpedition zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Zurück in Nürnberg erfreuen wir uns an vielen Bilder und die damit verbundenen Erinnerungen.

Die Bergmariechen

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