Auf Ostereiersuche in Tschechien

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Lange geplant, bzw. schon lange stand die Idee. Eigentlich haben wir nur die Zeit vorher ausgemacht und den Boulderguide organisiert. Der Rest wurde am Donnerstag vor Abfahrt organisiert: Routenplaner, Essen, Material.

Pünktlich um 7 Uhr in der früh, tauchten wir voll beladen mit zwei Kombis in Kornburg beim Ama auf und stopften spontan noch eine komplette Campingausrüstung, samt Tisch und Stühle in die Autos. Probleme gab es nicht, obwohl wir schon vier Crashpads, Zelte, haufenweise Essen, Schlafsäcke, Isomatten, Decken, ein Fell und unser eigenes Gepäck drinnen hatten.

Dem Routenplaner folgend ging es Richtung Tschechien, auf eine Bundesstraße. Die tschechische Bundesstraße an sich ist sehr interessant, man hat eine Spur. Allerdings für nicht für sich sondern für beide Richtungen. Ausweichen ist auch keine gute Idee, denn sonst knallt man an einen der Bäume die im Abstand von drei Metern auf jeder Seite wachsen. Die Straße hatte auch schon einmal bessere Zeiten gesehen.

Nach gut drei Stunden waren wir endlich an unserem Zielort angelangt, Petrohrad. Ein kleines gemütliches Dörfchen mitten im Nichts umgeben von einem hügeligen Wald der hunderte, wenn nicht sogar ein paar Tausend Granitblöcke in teilweise wunderbarer Eierform beherbergt. Also perfekt zum Eiersuchen. Das Suchen war anfangs auch der größte Act. Mit einem nicht eingenordetem Führer wo die Hälfte der Blöcke fehlt durch das Graniteiermeer zu gondeln stellte sich als ganz schöne Herausforderung heraus. Schließlich konnten wir uns an Hand eines Fotos endlich orientieren und siehe da, innerhalb kürzester Zeit kannten wir uns wunderbar in dem Gebiet aus wo wir waren. Boulder nach Boulder musste sich uns beugen, doch schon am Ende des ersten Tages, mussten wir eingestehen, dass wir das Gestein etwas unterschätzt hatten. Die mühsam erarbeitete Hornhaut war weggeraspelt, einige Finger sogar schon ganz offen.

Mitten im Wald schlugen wir unser Lager auf und zelteten in einem kleinen Birkenhain. Michi musste natürlich seinen Superschlafsack testen und pennte in der Hängematte. Kurz vorm einschlafen hörten wir ihn noch kurz draußen in der Hängematte rumwerkeln gefolgt von einem dumpfen Schlag und einem: „Nichts passiert, bin nur rausgefallen!“. Das schöne am Bouldern im Granit ist, man kann sowieso nicht soviel machen. Darum konnten wir erst einmal ausschlafen, nachdem in der Nacht die Hirsche uns mit ihren Kämpfen wach gehalten hatten. Gemütlich aus dem Zelt stolpern, frühstücken und dann wieder zu den nicht einmal fünf Minuten entfernten Blöcken laufen. Am Ende des Tages dann der Entschluß … die Haut ist weg, Zitat Michi: „Meine Finger sehen aus wie Schimpansenpopo!“, wir fahren heim, einen Tag früher als geplant.

Aber der letzte Tag sollte noch einmal ein Highlight werden. Wir erfüllten uns allen einen Traum. Wir gingen ins Yosemite. Zu Fuß. Und wir brauchten gerade mal 15 Minuten von den Autos aus. Okey, der Sektor heiß eigentlich Little Josemité, aber man könnte sich echt vorstellen dass es so auch im etwas größeren Yosemite in den USA aussieht. Naja, bei uns war halt alles etwas kleiner, aber trotzdem gab es Risse, Verschneidungen und supergeniale Klettereien.

Der Rückweg nach Deutschland war etwas leichter. Schließlich schauten wir nun zum ersten Mal wirklich auf die Straßenkarte und sind dann so ziemlich geradeaus gefahren und schließlich in Bayreuth rausgekommen. So sparten wir uns nicht nur die tolle Bundesstraße sondern auch jede Menge Zeit ….

Im großen und ganzen kann man die Ausfahrt als vollen Erfolg sehen. Das Gebiet ist ein Topgebiet, dass sich nicht vor anderen europäischen Gebieten zu verstecken braucht. Zwar waren wir nur zum Bouldern da, aber auch für Kletterer ist dort einiges geboten. Ein Wiedersehen mit dem Tschechischen Granit ist auf alle Fälle sicher!!

Tobias Plail

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