Herbst 2011, einige Bergmariechen brachen auf, um der Moulin du Vernusse im französischen Burgund einen Besuch abzustatten. Es war als hätten wir das Wetter persönlich bei Petrus bestellt, die Sonne verwöhnte uns bis auf die letzten Tage fast zwei Wochen lang.
Es war für die Jahreszeit außerordentlich warm und so kam es, dass beim Klettern des öfteren eine ausgiebige Mittagspause am schattigen Wandfuß eingelegt wurde um der Hitze in der Wand zu entgehen. Als Pausenbeschäftigung stand – neben Essen – auch Backgammon spielen hoch im Kurs. Der handliche Spielekoffer war fester Ausrüstungsbestandteil während der Tage in Frankreich, er wurde immer und überall mitgenommen.
Aber kommen wir zurück zum Wesentlichen… das war neben Backgammon und Klettern natürlich auch die nette Gesellschaft und enspannte Atmosphäre in der Mühle, die großen Kochabende mit Lagerfeuer und Mühlendisco sowie der gute Wein und natürlich auch die Shoppingtouren bei den örtlichen Antiquitätenläden.
Auch Baden, Radeln und Wandern stand auf dem Programm, oder einfach mal einen Tag in der Gegend der Mühle entspannen. Neben den beliebten Klettergebieten von letztem Jahr (Cormot, Bouilland, Mont Rome) besuchten wir diesmal auch einige neue, lohnende Gebiete, wie Vieux Chateau oder Saffres. Vieux Chateux ist das einzige Granitgebiet im Burgund und liegt sehr idyllisch an einem Bach im Eichenwald. Die meisten Routen besitzen Plaisircharakter, sind recht lang und bieten von oben eine nette Aussicht. Saffres ist ein riesiges Gebiet mit verschiedensten Kalkrouten, wobei einige schon ordentlich speckig sind. Die Haken stecken hier nicht ganz so nah, was manchen Touren etwas Abendheuercharakter verleiht. Insgesamt ein ebenfalls sehr schöner Ort zum Klettern mit unheimlich großer Auswahl.
Nach einem Ausflug zum Mont Beuvray, einer historischen Ausgrabungsstätte auf einem Berg mit schönem Buchenwald und vielen Pilzen machten wir Halt in Autun um einen Cafe zu trinken. Das kleine Cafe St – Georges ist gemütlich und der Besitzer scheint für sein Cafe zu leben. Sehr ausführlich und freundlcih erklärt er, was genau in den Getränken drin ist und wie man es zu trinken hat. Neben den Brettspielen, die auf den Tischen verteilt sind ist der Gang zur Toilette ein weiteres Highlight, denn dort gibt es „une probleme avec l’ectricité…“, soll heißen, dass man sein Geschäft bei Kerzenschein verrichten darf. Auf jeden Fall ein Erlebnis!
Mit diesen und vielen anderen Eindrücken aus dem wunderschönen, gemütlichen Eck von Frankreich machten wir uns schließlich nach zwei Wochen wieder auf den Heimweg. Und einige von uns werden sicherlich auch 2012 dem Lockruf der Moulin du Vernusse folgen.
Beni Köstler im Dezember 2011