Recht spontan entschieden sich Alex und ich dazu, für ein paar Tage zum Skitourengehen in die Schweiz zu fahren. Abends fuhren wir nach Bonaduz, zu Ama und Daria. Früh aufstehen hieß es am nächsten Morgen,
denn das sonnige Wetter wollte genutzt sein. Prüt im Averstal war der Ausgangspunkt für unsere erste Tour, von hier wollten wir das Großhorn besteigen. Der Aufstieg führt durch relativ flaches Gelände, oberhalb der Baumgrenze und daher immer mit guter Aussicht.
Leider hatte Alex Probleme mit dem – nahezu nicht mehr vorhandenen – Kleber an den Fellen, ständig musste er das Fell mit Tape am Ski fixieren, um halbwegs vernünftig steigen zu können. Kurz unterm Gipfel löste sich dann auch noch das Tape, Pech für Alex, er wartete während Ama und ich das letzte etwas steilere Stück zum Gipfel gingen. Von oben hatten wir beste Fernsicht mit Blick auf die umliegenden Berge und bis in die Berninagruppe.
Nach einer Brotzeit fuhren wir ab, sammelten Alex ein und spurten uns zurück bis ins Tal. Der Schnee war schon recht verspurt, was den Skiassen Alex und mir etwas zu schaffen machte. Am frühen Nachmittag waren wir zurück und genossen Darias selbstgemachte Lasagne.
Am nächsten Tag fuhren wir zu viert ins nahegelegene, ruhige Safiental und starteten dort unsere Tour Richtung Crap Grisch Ostgipfel.
Der Aufstieg zog sich gemächlich durch hügeliges, freies Gelände dem Grat entgegen.
Nach etwa 3 Stunden hatten wir die gut 1000 Höhenmeter unter uns gelassen. Oben war der Föhn gerade am loslegen, was einerseits zu schönen Wolkenbildern führte, uns durch den starken Wind andererseits dazu veranlasste, möglichst schnell abzufellen und die Abfahrt anzutreten. Heute war der Schnee fast perfekt und es fand sich immer wieder ein unverspurter Hang, in dem wir unsere eigenen Spuren hinterlassen konnten.
Wir genossen die Abfahrt, bis direkt zum Auto. Abends gingen wir nach Chur in die Kletterhalle zum Klettern und Bouldern und stellten fest, dass lochfixierte Franken hier nichts geschenkt bekommen. Heute war das Wetter nicht so gut, der Föhn war mittlerweile in vollem Gange und bescherte uns warme Lust und Nieselregen bis auf 2000m. Trotzdem wollten wir wenigstens eine kurze Tour machen, also fuhren wir ganz ans Ende des Averstals, bis Juf.
Nebel und starker Wind erwartete uns und begleitete uns auch während des Aufstiegs zum Wengahorn. Die Aussicht oben war entsprechend eintönig.
An sich wäre die Abfahrt von der Wengahorn ein Traum: durchgehend um die 30° auf 700hm und ein homogenes Gelände ohne Bäume und Felsen. Doch leider war der Schnee recht wechselnd und eher schwer und außerdem war die Sicht unter aller Sau, alles war weiß, dadurch ließ sich die Schneeoberfläche kaum erkennen. Trotzdem (oder gerade deswegen) war die Abfahrt ziemlich lustig. In Juf tranken wir noch ein Kaffee und fuhren dann zurück nach Bonaduz. Am Tag darauf traten Alex und ich die Heimreise nach Nürnberg an.