Spaghettimonster im Schnee

bericht5Die Sommerfahrt der Bergfreaks auf die Nürnberger Hütte
Vom 1. bis zum 4. August 2006 unternahmen die Jüngsten der Jugend ihre erste große „Expedition“. 8 Kinder zwischen 9 und 11 Jahren und 4 Jugendleiter machten sich am Dienstagmorgen auf den Weg Richtung Stubaier Alpen. Nach 5 Stunden Autofahrt standen wir endlich am Parkplatz, von dem es losgehen sollte. Aber wohin?

Nachdem Samira den Wegweiser gefunden hatte und das ganze Gepäck verteilt worden war, stiefelten wir los.

„Talstation an Bergstation! Wir wollen unser Gepäck loswerden,“  funkte Max bei strömendem Regen hoch zur Nürnberger Hütte. Ein Ruck… und ein Teil unserer Ausrüstung verschwand in der dichten Nebelwand.
Zum Glück hörte der Regen bald wieder auf und wir folgten dem schmalen Zick- Zack- Pfad durch Gebüsch, über Felsen und Flüsse hoch zur Hütte. Unterwegs trafen wir auf drei Schafe, die sehr zutraulich waren. Schorschi, Oschi und „Max“ begleiteten uns fast den ganzen Weg.
Obwohl ein paar Kinder zum ersten Mal im Gebirge unterwegs waren, erreichten wir pünktlich zum Abendessen unser Basislager.
Nach Lösung aller Schlafplatzprobleme spachtelten wir glücklich und erschöpft Bratwürste und Kartoffelsalat bis zum Umfallen in uns hinein. Nach der lustigen Gutenachtgeschichte von Nena träumten alle von Tortenschlachten und Spaghettimonstern.

Um 7 Uhr klingelte der Wecker und der Regen prasselte aufs Hüttendach. Doch das alles war kein Hindernis für echte Bergfreaks.
Hierzu der Tagebucheintrag von Jonas:
„Heute früh standen wir alle zusammen auf und zogen uns um. Anschließend trafen wir uns beim Frühstück und aßen Brote mit Marmelade und Frischkäse. Dann füllten wir unsre Flaschen, und dann gingen wir in unser Lager und packten die Hühner. Wir gingen bis zu einer Wiese mit Schafen darauf. Dann ging der Abstieg zur Sache! Wir begegneten vielen Quellen und Flüssen. Endlich angekommen, spielten wir ein paar Spiele und gingen dann in die Hütte zurück. Dort gab es Essen: Suppe und Spaghetti. Ach, ich habe ganz vergessen: Wir sind vormittags spazieren gegangen und haben ein Steinmännle gebaut.“

Auch am Donnerstag erwachten wir wieder bei Regen. Auf unserem Tagesplan stand heute eine Wanderung hoch aufs Niederl. Mit Regensachen bewaffnet kletterten wir an Drahtseilen gesichert über Steilstufen immer Richtung Gipfelkreuz. Der Regen wandelte sich dann aber bald zu dichtem Schneetreiben und zwang uns so zur Umkehr. Nur drei wackere Bergsteiger, Jonas, Robin und Carsten, gaben noch nicht auf und kämpften sich weiter hoch. Doch mit Eis und Schnee überzogene Felsen machten einen Rückzug unvermeidlich. Zurück auf der Hütte stürmten wir den Trockenraum und die Stube, wo auf jeden eine Tasse heiße Schokolade wartete.
Genug der Kälte! Den Rest des Tages verbrachten wir auf der Hütte mit Knobeln und einem Hüttenquiz. Zitat Hanna: „Das war lustig!“
17.45 Uhr: Der Höhepunkt des Tages! Eine riesige Pfanne „Spinat mit Wirsing“, auf die wir uns schon den ganzen Tag „gefreut“ hatten, stand auf dem Tisch. Aber noch besser … kurze Zeit später stand eine zweite, noch viel größere Pfanne vor uns. Ein kleiner Scherz am Rande! „Spinat mit Wirsing“ war natürlich Kaiserschmarrn mit Apfelmus.

So, jetzt wisst ihr, wie es auf unserer ersten großen „Expedition“ war. Trotz des schlechten Wetters hatten wir jede Menge Spaß und freuen uns auf eine weitere Ausfahrt ins Hochgebirge.Der letzte der vier Tage war gekommen. Heute stand nur noch der Abstieg auf dem Programm.
Wir räumten das Matratzenlager, packten unsere Sachen und beluden die Materialseilbahn. Im Schneegestöber verließen wir die Hütte und genossen jedes Grad, um das es wärmer wurde, je tiefer wir kamen. Wir trafen auch wieder unsere Freunde, Schorschi, Oschi und „Max“ und wurden von ihnen bis kurz vor die Talstation begleitet. Noch den letzten Rest mit vollem Gepäck hinunter zu den Autos und ab auf die Autobahn! Mit einiger Verspätung aufgrund vieler Kilometer Stau um München erreichten wir schließlich wieder den Jugendturm.

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Nena, Ute und Max

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