Im Sommer 2012 machten sich Franzi und ich auf den Weg nach Osten. Bei der Recherche stellte sich die Slowakei als lohnendes Ziel zum Klettern und Wandern heraus. Nach einer langen Fahrt durch die Tschechei erreichten wir Abends den kleinen Ort Sulov, idyllisch gelegen und von Felsen umrahmt.
Der Zeltplatz dort ist schön, günstig aber sehr spartanisch ausgestattet, mit kalten Duschen und ohne Licht. Auch die Kloschüsseln sind nicht festgeschraubt, aber das ist eine andere Geschichte… Zu den Felsen läuft man direkt vom Camping eine gute halbe Stunde und schon turnt man die steilen Konglomeratwände hoch. Die teils bizarren Felsformationen bieten Kletterei in überwiegend festem Gestein und die Absicherung hat fränkischen Standard.
Nach dem Klettern bietet es sich an, noch kurz auf die Burgruine zu wandern und den Blick von oben zu genießen. Nach ein paar Tagen in diesem Gebiet fuhren wir weiter, bis in die hohe Tatra. Am Fuße des Gebirges fanden wir einen sehr schönen Camping und starteten von dort unsere Ausflüge. Eine Wanderung führte uns entlang eines klaren Gebirgsbaches durch einen, vom Sturm verwüsteten Wald.
Landschaftlich ein sehr reizvolles Eck, aber wie auf der polnischen Seite pilgern auch hier viele viele Touristen durch die Berge, was etwas den Reiz nimmt. Bären sind wir leider keinem begegnet, auch wenn hier angeblich einige davon geben soll.
Die zweite Hälfte unseres Urlaubs verbrachten wir in Slowenien, die Fahrt ins Socatal war lange und heiß. Am Zeltplatz trafen wir Theresa und Julian. Eigentlich wollten wir auch in Slowenien mehrere Tage Klettern, allerdings machte uns die extreme Hitze einen Strich durch die Rechnung. So verbrachten wir die Tage am und im Fluss mit Baden, Slacklinen und Kajakfahren oder mit kürzeren, einigermaßen schattigen Wanderungen. Abends genossen wir die milde Luft und grillten oft.
Ein paar mal kamen wir dann doch auch zum Klettern und schließlich entschieden Franzi und ich uns dazu, noch einen Abstecher nach Ljubiljana zu machen. Eine schöne Stadt, nur mit dem Wetter hatten wir hier kein Glück. Von der Hauptstadt fuhren wir wieder in die Berge zu den Seen bei Bled.
Wir gönnten uns noch ein paar entspannte Tage, gingen Baden und auch noch einmal Klettern. „Pod Skalco“ nennt sich die 40 Meter hohe, massive und steile Wand, direkt am See. Die Touren sind alle sehr lang und ausdauernd, daher ist es umso schöner dass man nach dem Klettern nur die Strasse überqueren muss, um sich zu erfrischen! Über den Wurzenpass (wohl der steilste Pass, den ich bisher gefahren bin!) fuhren wir wieder nach Hause.
Beni Köstler im November 2012